Einleitung

< Wichtige Hinweise für Ihren Besuch (Öffnungszeiten, Führungen etc.) >

< Zur Kurzinformation über den Friedhof eignet sich dieses Faltblatt >

In der jüdischen Kultur hat ein Friedhof als Ort des Gedenkens an die Toten einen besonderen Stellenwert. Dies zeigt sich zum Beispiel auch daran, dass neugegründete Gemeinden oft zunächst einen Friedhof anlegten und erst dann eine Synagoge errichteten. So auch in Oldenburg. Der alte jüdische Friedhof wurde 1814 angelegt; eine erste Synagoge wurde erst 1829 in der Mühlenstraße offiziell eingeweiht.

Es gibt verschiedene Bezeichnungen für einen jüdischen Friedhof. Oft wird er als „Haus der Ewigkeit“ (Bet Olam) bezeichnet. Die Weiterexistenz der Seele nach dem Tode und der Gedanke an die Auferstehung bilden die Grundlage für den Grundsatz, dass jüdische Friedhöfe im Eigentum der Gemeinde zu stehen haben, das Grundstück weder verkauft, noch einzelne Gräber eingeebnet werden dürfen. Weitere Bezeichnungen sind zum Beispiel „Haus des Lebens“ oder „Guter Ort“.

Nicht erst seit den Friedhofsschändungen in der NS-Zeit ist eine Umzäunung (Mauer, Zaun oder Hecke) bei jüdischen Friedhöfen obligat; damit sollen die Gräber gegen jegliche Form einer Schändung geschützt werden. So wurde die Mauer um den Friedhof in Oldenburg im Jahr 1866 zum Schutz gegen die „muthwillige Straßenjugend“ mit einer steinernen Mauer umgeben.

Buchwerbung

Ein Grabstein für einen Verstorbenen wird in der Regel zur sogenannten „Jahrzeit“, ein Jahre nach dem Todesdatum gesetzt. Auf dem alten jüdischen Friedhof in Oldenburg sind heute ca. 300 Grabstätten vorhanden. Etwas mehr als die Hälfte der Grabsteine sind „einfache“ Sandstein-Stelen, gefolgt von rund 100 Granitsteinen. Die erste Bestattung fand hier im 1814 für Gerson Reyersbach statt; die letzte Bestattung im Jahr 2014. Bereits seit 2000 besteht ein neuer jüdischer Friedhof als eigenständiger Teil des städtischen Friedhofes in Bümmerstede.

Im Jahr 1921 wurde auf dem Friedhof die heute noch bestehende Trauerhalle eingeweiht. Die finanziellen Mittel zum Bau dieser Trauerhalle wurden von dem Kaufmann und Gemeindemitglied Leo Leiser Trommer (1851-1934) in Gedenken an seinen verstorbenen Sohn zur Verfügung gestellt. Es wurde am 10. November 1938 versucht diese Trauerhalle im Brand zu setzen. Dazu wurden die vorhandenen Sitzbänke, eine hölzerne Kanzel sowie eine Tür der Trauerhalle mit Spiritus in Brand gesetzt. Die Trauerhalle hat diese Brandstiftung, die 1949 strafrechtlich verfolgt wurde, überstanden. Sie wurde 1952 zunächst notdürftig repariert und 1975 nach Originalunterlagen (insbesondere das 5,5 qm große Motivfenster) wiederhergestellt. Erst seit 1994 ziert, durch eine Spende finanziert, auch der Magen David („Davidstern“) wieder die Kuppel der Trauerhalle.

Nachdem die jüdische Gemeinde in Oldenburg nicht mehr existierte (Auflösung 1971 wegen mangelnder Mitglieder), übernahm der Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen die Pflege über den Friedhof. Seit 1998 ist er wieder im Eigentum der 1992 neugegründeten jüdischen Gemeinde zu Oldenburg.

Informationen des Stadtmuseums Oldenburg im Rahmen der Aktionen „Museum findet Stadt“ (mit weiteren Bildern).

Dies ist eine private Webseite die in keiner Beziehung zur Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg steht.